ca. 250 VfL'er*innen beim traditionellen Rasenturnier
Am dritten Wochenende im Juni ging es nach zwei Jahren endlich wieder für die gesamte VfL-Jugend nach Bohmte.
Heißt konkret 17 Teams mit insgesamt 191 SpielerInnen, 34 TrainerInnen und 15 BetreuerInnen.
Das versprach viel Spaß, aber im Vorfeld auch einiges an Organisation. Die Infozettel waren kaum verteilt, da trudelten auch schon Fragen ein, die das Orgateam nach so vielen Jahren Erfahrung dachte alle abgedeckt zu haben. Auch bei der Anmeldung waren vermeintlich sämtliche Buchungskonstellationen berücksichtigt worden. Aber nein. Es gab hier und da tatsächlich noch individuelle Bedürfnisse, die nicht bedacht worden waren.
Wie dem auch sei. Am Ende gelang es wieder mit gemeinsamer Anstrengung und Einsatzbereitschaft ein tolles Handballwochenende in Bewegung zu bringen.
Bewegung, ja richtig. Bereits am Freitagnachmittag schob sich ein Tross Richtung Niedersachsen. Mehrere Anhänger, Bullis, Zelte und ganz viele Helfer machten sich auf, um die VfL-Zeltstadt zu errichten. Auf dem angestammten Platz des Bauerns Wiese entstand schnell eine alles berücksichtigende Infrastruktur nebst Speisekammern-Pavillon, Mensa-Zelt und Team-Inseln.
Am Samstagmorgen trudelten dann alle Teams ein, um sich in den Zelten zu sortieren, Trikots überzustreifen und mit grünen Sonnenbrillen Corporate Identity zu signalisieren. Wir waren bereit für das Gruppenfoto. Die Campregeln waren Altgesottenen bekannt, wurden aber gerne nochmal aufgefrischt, um gerade auch den Neuankömmlingen schnell ein Gefühl von Aufgehobensein zu vermitteln.
Um 10 Uhr hieß es dann wieder ganz offiziell: „Schiedsrichter, Spieler – aufgepasst!“ Ein langer Pfiff zu den ersten Begegnungen – lasset die Spiele beginnen!
Bei nun annähernd 33 Grad spielten sich die Teams durch die Hitze des Tages. Mit Spannung war das neue Rasenfeld erwartet worden und übertraf alle Vorstellungen. Nicht Kunstrasen, sondern feinster Rollrasen ermöglichte das Prellen des Balles beim Tempogegenstoß ohne überraschende Wendungen. Erfahrene Trainer waren zudem auf die klimatischen Gegebenheiten vorbereitet, hatte man in Bohmte doch schon von strömendem Regen bis Sommerhitze alles erlebt. Und so zog man rechtzeitig zu den Spielen mit Bollerwagen und integriertem Sonnenschirm von Feld zu Feld, von Zeltplatz zum Rasenplatz. Die Eltern fanden ein lauschiges Plätzchen unter mitgebrachten Pavillons und sorgten stets für Sonnencreme, Wasser und gut gemeinte Wetterratschläge.
Das Turnier entwickelte sich auf mehreren Spielfeldern und in fast allen Altersklassen zum VfL-Schlager. In nahezu jedem Durchgang spielte ein Herforder Team, immer angefeuert von den aktuell Passiven.
Zwischen den kräftezerrenden Handballspielen konnten sich TrainerInnen, BetreuerInnen und SpielerInnen in der 24/7-Kantine von Kiki versorgen lassen. Wassermelone war bei den Temperaturen eh der Hit und Krautsalat geht sowieso immer. Zu jedem deftigen Snack wurde ein Stück Obst oder Gemüse gereicht. Man sieht – beim VfL wird auch auf die Gesundheit geachtet.
Spätestens nach den letzten Spielen fanden die Kids den Weg ins angegliederte Hallenbad. Ein Ausflug ins Nachbar-Freibad – wie all die Jahre zuvor – wäre natürlich noch schöner gewesen, aber die Baustelle dort ließ das nicht möglich werden. Nun gut. So ging es von 33 Grad draußen nach 30 Grad drinnen. Bei dem abendlichen Ansturm musste sogar der Besucherstrom begrenzt werden, um das Becken nicht zum Überlaufen zu bringen.
Um 18:27 Uhr am Samstagabend wurden ein letztes Mal für diesen Tag die Pfeifen rausgeholt. Die traditionellen Betreuerspiele fanden statt. VfL entschied sich für ein vereinsinternes Duell. Alles andere wäre einfach viel zu unlustig gewesen. Feld 2 wurde also umsäumt von grün-weißen Fans, die nun die Handballfähigkeiten ihrer TrainerInnen bewundern konnten. Holla, die Waldfee! Diese zwölf Minuten haben gereicht, um nochmal mit größtem Respekt anzuerkennen, was unser Nachwuchs bei dieser Hitze den ganzen Tag auf dem Feld gezaubert hatte. Spielerisch vielleicht nicht in jeder Sekunde die schönste Leistung, aber es blieben am Ende alle heile.
Der Abend sollte nun beim gemeinsamen Chillen ausklingen. Doch die Wetterprognose sollte sich bewahrheiten. Gegen 21:30 Uhr zog der Gewitterregen auch über Bohmte und hinterließ nasse Zelte, grübelnde Veranstalter und aufgeregte Kinder.
„Wir ziehen in die Sporthalle!“
Was für ein Bild. Alle Handballer zogen mit Ihren Schlafsäcken in die nahegelegene Sporthalle, um dem Regen zu trotzen. Doch, was nun? Alle übernachten in der Halle? Alle fahren nach Hause? Wir ziehen wieder ins Zelt?
Ein Großteil machte sich dann mitten in der Nacht auf den Weg nach Hause. Eltern wurden aktiviert, Fahrgemeinschaften gebildet und Übernachtungsgäste spontan aufgenommen. Nur ein „kleines Dorf“ entschied sich für´s Bleiben und fand Schlaf auf Turnmatten in der Halle.
Am nächsten Morgen trudelte ein Großteil der HandballerInnen wieder im Camp ein. Doch, wann sollte es losgehen? Los ging es nur mit dem Regen, der den Turnierstart viertelstündlich verschob. Die einen chillten am Zeltplatz, die anderen räumten schon mal auf. Oder man fand Raum und Zeit für Ballspiele in der Sporthalle.
Um 11:15 Uhr hieß es dann: „Abbruch, Abbruch, Abbruch! Das Turnier ist beendet!“
Ach, wie schade. Zu diesem Zeitpunkt fanden sich einige VfL-Teams auf der Siegerstraße und es war einfach eine tolle, entspannte Gemeinschaft. Bei zunehmend schönem Wetter wurde dann das Camp abgebaut. Viele helfende Hände stellten schnell den Originalzustand der Wiese her. Nicht, ohne dass wir vorher zumindest noch das Mittags-Catering zusammen genossen.
Um 15:00 Uhr rollte dann das letzte Auto vom Platz in Richtung Herford.
Tja, was soll man sagen. Die 29. Auflage des Bohmter Jugendturniers war eine sehr ungewöhnliche. Neuer Platz, größte Hitze, starkes Gewitter, Turnhallenübernachtung, Turnierabbruch. An dem Veranstalter lag es keinesfalls. Sie haben wieder ein toll organisiertes Turnier auf die Beine gestellt, welches stets ein Highlight im VfL-Kalender ist.
Die VfL-Gemeinschaft hat sowieso wieder ein Rundum-Sorglos-Paket mit großartiger Logistik, Einsatzbereitschaft und Gemeinschaft geliefert. Und das bleibt hängen. Im nächsten Jahr werden wir das Turnier wieder rocken und in eine Herforder Außenstelle verwandeln.
Ein großer Dank geht an alle, die dieses Event unterstützt haben.
Das ist der VfL Herford!